Die BesserLesen App ist in der Basisversion kostenlos und ist für Android und iOS verfügbar:
Menschen, die nicht richtig lesen können, haben im Alltag viele Nachteile und leiden unter der großen Stigmatisierung. Die BesserLesen-App hilft ungeübten Leserinnen und Lesern dabei, eine genaue Lesetechnik zu erlernen, wodurch sie einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe leisten kann.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssen nicht länger auf Erstlesebücher zurückgreifen, die inhaltlich nicht ihren Interessen entsprechen. Sie können mit genau den Texten lesen üben, für die sie sich interessieren.
Die BesserLesen App bereitet Texte gehirngerecht auf, wodurch diese lesbar werden, ohne das Gehirn zu überfordern. Dafür hebt die App immer genau die Silbe hervor, die gerade gelesen werden soll. Durch das Tippen auf den Bildschirm wird die nächste Silbe hervorgehoben. Dadurch kann jedes Wort des Textes silbenweise gelesen werden.
Das übersichtliche Hauptmenü führt schnell zu allen wichtigen Funktionen – vom eigenen Text bis zur Lesestatistik. So kann jederzeit der passenden Einstieg zum Üben gefunden werden.
Es können eigene Texte eingetippt oder jegliche Texte hineinkopiert werden. Das können z.B. Emails oder Zeitungsartikel sein. Es können auch mit einem externen Texterkennungsprogramm (OCR) Texte aus Büchern fotografiert und hineinkopiert werden. Dadurch kann jeder Text gelesen werden, für den sich der Leser oder die Leserin interessiert.
Wörter oder ganze Texte lassen sich per Klick ausblenden, um sich besser auf nur einen Lesebereich konzentrieren zu können.
Einzelne Wörter können außerdem gespeichert werden. So entsteht eine persönliche Wortliste, die für gezielte Wiederholungen genutzt werden kann.
Die App bietet verschiedene Lesemodi, um gezielt zu trainieren: Silbenlesen, Wortlesen in den Stufen einfach, mittel und fließend sowie Textlesen mit Silben oder fließendem Text.
Einzelne Wörter können aufblitzen, damit das Auge das Wort erfasst und die Lesegeschwindigkeit Schritt für Schritt gesteigert werden kann.
Alle selbst eingegeben und gespeicherten Texte, werden hier angezeigt und sind jederzeit wieder abrufbar. Besonders hilfreiche oder aktuell wichtige Texte können als Favoriten markiert werden. So findest sich die wichtigsten Übungstexte schnell wieder.
Für den schnellen Einstieg stehen zahlreiche vorgefertigte Übungslisten zur Verfügung. Diese decken verschiedene Schwierigkeitsstufen ab und ermöglichen gezieltes Üben von Lauten, Silben und Pseudowörtern. Zusätzlich wird ein Grundwortschatz mit rund 3.000 Wörtern bereitgestellt, der für regelmäßiges Lesetraining genutzt werden kann. So ist für jedes Niveau und jeden Lernbedarf die passende Übungsliste vorhanden.
Übungslisten werden in einem eigenen Menüpunkt gespeichert und sind dort jederzeit abrufbar. Sie können beliebig erweitert oder angepasst werden, um das Training individuell zu gestalten. Beim Üben werden die Wörter aus den Listen in zufälliger Reihenfolge angezeigt, damit das Lesen nicht auswendig gelernt, sondern aktiv geübt wird. Eigene Listen lassen sich außerdem mit wenigen Klicks erstellen oder löschen.
Texte und Übungslisten lassen sich direkt über das Teilen-Symbol weitergeben. Nach dem Teilen wird ein Code angezeigt, der für 48 Stunden gültig ist. Mit diesem Code können andere Nutzer:innen den Text oder die Liste auf ihrem eigenen Gerät laden. So wird das Verteilen von Materialien besonders einfach gestaltet.
Die Teilen-Funktion eignet sich hervorragend für den Einsatz im Unterricht oder in der Therapie. Lehrkräfte und Therapeut:innen können gezielt Übungen vorbereiten und sie unkompliziert an ihre Gruppen weitergeben, Hausaufgaben oder individuelle Fördermaterialien lassen sich schnell zur Verfügung stellen. Damit wird die App optimal in bestehende Lernprozesse integriert.
Es können zu bestimmten Themen automatisch Texte generiert werden, eigene Interessen können ebenfalls als Freitext eingegeben werden. Zusätzlich können Eigenschaften wie Zielgruppe (Kind oder Erwachsener), Tonalität sowie die Textart (Geschichte oder Sachtext) bestimmt werden. Damit wird sichergestellt, dass die Texte genau auf die jeweilige Lesesituation abgestimmt sind.
Es können Übungslisten erstellt werden, die gezielt bestimmte Laute oder Lautverbindungen enthalten. Jede Liste besteht aus 30 bis 50 Wörtern. Zur Auswahl stehen drei Schwierigkeitsstufen, sodass das Lesetraining individuell angepasst werden kann. So wird ermöglicht, passende Wortlisten ohne eigenen Aufwand zu nutzen.
Die Darstellung des Textes kann individuell angepasst werden, um das Lesen zu erleichtern. Es kann aus verschiedenen Schriftarten gewählt werden, darunter auch OpenDyslexic, die speziell für Menschen mit Legasthenie entwickelt wurde. Zusätzlich lässt sich die Textgröße flexibel einstellen, damit die Lesbarkeit optimal unterstützt wird.
Als ich noch als Lerntherapeut gearbeitet habe, begleitete ich einen 10-jähriger Jungen, den ich in dieser Geschichte Miran nennen möchte. Er war sehr intelligent, sprachlich hochbegabt und hatte eine sehr ausgeprägte Lese- und Rechtschreibstörung. Es kostete ihn enorm viel Kraft auch nur eine Seite eines Erstlesebuches zu lesen, was ihn sehr frustrierte und traurig machte. Diese Erfahrung machen viele Menschen mit solchen Schwierigkeiten: sie wollen, sie verstehen, sie strengen sich an, … und doch will es einfach nicht gelingen.
Für Miran war es besonders schwer zu ertragen, dass er in den Therapiestunden mit Texten und Übungen auf Erstklässler-Niveau arbeiten musste. Der Vorteil dieser sogenannten „Babytexte“ lag allerdings darin, dass sie so aufbereitet waren, dass Miran sie deutlich besser lesen konnte: Die Sätze waren kurz, die Schrift groß und vor allem waren die Silben farblich hervorgehoben. Dadurch gelang es ihm, die Wörter Silbe für Silbe zu lesen, weil sein Gehirn mehr Zeit hatte, weniger abgelenkt war und nicht alles auf einmal verarbeiten musste.
Doch wie fühlt sich jemand, der interessiert und neugierig ist, sich für gesellschaftliche Themen begeistert, mit dem man sich über komplexe Zusammenhänge unterhalten kann, wenn er dann in einer Therapiestunde Sätze wie „LI-LO GEHT BA-DEN. SIE MAG WAS-SER. JU-HU!“ lesen muss? Genau an diesem Punkt wurde mir klar: Miran brauchte Inhalte, die ihn wirklich interessierten. Er sollte mit den Themen lesen üben dürfen, die ihn persönlich fesselten und er sollte nicht länger auf die Inhalte angewiesen sein, die Erstlese-Autor:innen für spannend halten.
Darum sprach ich Marvin an. Gemeinsam entwickelten wir den ersten Prototypen der BesserLesen-App. Nach vielen Wochen Arbeit war es so weit: Die App wurde mit Miran getestet. Das Ergebnis war ein voller Erfolg. Während Miran ohne App bis zu 20 Minuten für eine Seite mit großer Schrift benötigte, konnte er mit der App dieselbe Seite in nur 5 Minuten lesen. Warum ich mich so genau an diese Zeit erinnere? Weil ich sie in einen Therapiebericht schrieb – als einer von Mirans größten Selbstwirksamkeitserfahrungen.
Wir sind ein kleines Team aus Entwicklung (Marvin) und Praxis (Otto) und wir entwickeln die App mit viel Engagement weiter. Unsere Vision ist, Menschen jeden Alters beim Lesen zu unterstützen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Dein Feedback, deine Bewertung in den App Stores und deine Empfehlung helfen uns dabei.
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